Es wurde schon vor einiger Zeit angedeutet, dass "Bürger befragen" auch einfach nur genau das sein könnte, eine Bürgerbefragung - und nicht unbedingt ein Bürgerentscheid. Sicher ist das Ergebnis der AZ nicht unbedingt repräsentativ, aber die Teilnehmerzahlen sind extrem hoch im Vergleich zu sonst und eine klare Tendenz lässt sich bei diesen Zahlen auch nicht mehr wegreden. Die eben erst gewählten Stadträte und OB, die jetzt noch auf einen BE bestehen, WOLLEN kein DEL2-taugliches Stadion bauen und hoffen händeringend darauf, dass der BE dafür der Ausweg ist, ohne dass sie dafür den Kopf hinhalten müssten. Das ist nun eindeutig.

all-in.de/nachrichten/allgaeus…Kaufbeuren;art312,1612385

In der AZ selbst ist heute ein toller Kommentar von Renate Meier. Er endet mit den Worten:

Kaufbeuren ohne Eishockey – das ist einfach nicht vorstellbar. Auch nicht für Menschen, die nicht regelmäßig ins Stadion gehen. Eishockey gehört eben genauso zu Kaufbeuren wie das Tänzelfest

Das wollten wir doch schon alle mal in der AZ so klar lesen. Danke!

Ganz meiner Meinung.
Mir unerklärlich warum Bosse sich nicht endlich mal klar positioniert? Wo ist noch das politische Risiko für ihn?
Mit einer Aussgae wie zb:
"Das ist ein klares Votum für den Eissport in KF. Nach Sichtung aller Kosten und eventuellen Zuschüssen müssen wir entscheiden ob das Bürgervotum überhaupt noch nötig ist"
Kein Risiko für ihr. Er kann den Entscheid trotzdem noch machen, hätte sich aber endlich mal klar eine Asuuage gemacht.
So kommt es einem vor, dass er nicht dahinter steht und nicht wahrhaben will, dass dieses Stadion kommen soll und er sich sagt "Da muss es doch noch eine Möglichkeit geben das zu verhindern, und man muss endlich die hinterm Ofen vor holen die das Stadion nicht wollen."
Ich will ihm das jetzt alles nicht unterstellen, abner so wirkt es nach außen.

Und zu unserem Vorstand sage ich nur: Peinliches Schweigen in allen Belangen.

Dann sollte sich der OB langsam mal genau fragen ob er sich noch mit den Wünschen, Anliegen seiner Bürger identifizieren
kann und jemand anderen ran lassen der sich und seiner Stadt mehr zutraut!

Er wurde gerade erst gewählt - auch von ESVK-Fans (wenn auch von vielen mit geträubten Haaren, mangels besserer Alternative). Wenn ein OB nach einer Wiederwahl noch immer nicht weiß, was die Bürger eigentlich von ihm erwarten, wäre das seltsam. Mit der AZ hätte er nun sogar Wind in den Segeln pro DEL2-Stadion, stattdessen rafft er sie und wartet, dass jemand anderes rudert.

Ich finde Herr Bosse hat sich klar positioniert „Stadionneubau Ja, aber nicht um jeden Preis“. Mit dieser Grundsatzentscheidung bin ich einverstanden, da sie seriös und realistisch ist. Da benötige ich auch keine ergänzenden Aussagen mehr dazu.

Das Problem liegt für mich im völlig unbefriedigenden Informationsfluss und zwar sowohl von Seiten der Stadt als auch von Seiten des Vereins. Mir fehlt so etwas wie eine Roadmap, mit konkreten Abläufen und Terminen. Da man nichts hört und nichts sieht, gehen halt viele davon aus, dass halt auch nichts passiert. Warum richtet denn keiner beim Verein eine Internetseite zum Thema Stadionneubau ein? Das kann doch nicht so schwer sein, oder?

Im Endeffekt gibt es doch nur einen (stark abgekürzten) logischen Ablauf:

1. Die Stadt klärt mit dem Verein ab, welche Anforderungen das neue Stadion haben muss, Fassungsvermögen, 2. Eisfläche usw. dazu erarbeitet man eine Prioritätenliste unter dem Motto: Das brauchen wir unbedingt und das wäre schön.

2. Man beauftragt ein Unternehmen mit der Kalkulation der beiden verbleibenden Varianten, Neubau am Berliner Platz, Neubau an anderer Stelle gem. den erarbeiteten Anforderungskriterien.

3. Man verhandelt mit dem Freistaat Bayern über einen möglichst satten Zuschuss.

4. Der ESVK kümmert sich parallel mal um so etwas wie eine Bausteinaktion, um zu demonstrieren, dass er auch eigene Anstrengungen für ein neues Stadion unternimmt. Einfach passiv abwarten ist vielleicht kein guter Ansatz, da würde ich mich als Stadtrat vielleicht auchmal fragen, was tut denn der Verein denn eigentlich?

5. Man legt dem Stadtrat ein Ergebnis vor, aus dem der finanzielle Eigenanteil der Stadt Kaufbeuren hervorgeht. Dann wird entschieden, inwieweit ein Bürgerentscheid notwendig ist, oder eben nicht.

Anders kann man doch so ein Projekt nicht angehen, oder?

Nehmen wir an, der Stadionneubau kostet 16 Mio. Euro und der Freistaat Bayern beteiligt sich mit 10 Mio. Euro an diesen Kosten, dann braucht doch niemand einen Bürgerentscheid.

Nehmen wir an, der Stadionneubau kostet 20 Mio. Euro und Freistaat Bayern beteiligt sich mit 5 Mio. Euro an diesen Kosten, dann ist ein Bürgerentscheid wohl dringend angeraten.

So wie es jetzt läuft, ist doch alles vollkommen planlos, inkl. der Umfrage der AZ. Eine solche Umfrage macht doch erst Sinn, wenn belastbare Zahlen vorliegen.

Die Leser-Umfrage war vor allem deswegen wichtig, weil es (bisher) Kreise gab un gibt, die den ESVK und uns Fans für eine "aussterbende" Minderheit gehalten haben. Auch die Oberliga-Umfrage hat gezeigt, dass wir DEL-EH in KF haben wollen, so dass dafür die

DEL-Voraussetzungen geschaffen werden müssen (nach einer Verzahnung der beiden DEL gilt dies dann auch für die Stadionanforderungen)

Andere Städte (z. B. Bietigheim: etwa soviele Ew. wie KF) schafften das auch. Ich weise nochmals auf die Wertschöpfung hin: Das ist die Dauer-Gegen- oder Rückflussrechnung von Investitionen, hier mit einer neuen Laufzeit von ggf. 50 Jahren + Wertschöpfung aus der Bau-Investition im Baujahr, die bei 20 Mio. schon allein 5 Mio. ausmachen kann!
Von hoch bezahlten Politikern (der OB in KF ist wohl in B 6) darf man erwarten, dass sie wenigstens wissen, was "Wertschöpfung" überhaupt bedeutet... - oder?

Und weil da die Aussicht auf einen Zuschuß von Seehofer im Raum stand. Wenn da nun nix passiert und Bosse nicht mehr zusammenbringt als zu zögern und darauf zu warten, daß irgendetwas passiert, was ihm ermöglicht den Stadionbau nicht in Angriff nehmen zu müssen, dann kommt halt die Quittung für ihn bei der nächsten Wahl, zumal er auch sonst Kaufbeuren nicht gerade vorwärts gebracht hat. Seehofer wird das nicht jucken, aber für Bosse schaut es anders aus. Anscheinend gibt es in KF doch noch ein paar Leute denen der ESVK am Herzen liegt. Und die sind nicht so dumm, daß sie nicht merken würden, daß er nicht in die Puschen kommt.

Übrigens ist auch der groß zugesagte Besuch von Seehofer auf dem Tänzelfest plötzlich gar nicht mehr sicher.

Seehofer-Büro verärgert Tänzelfest-Verein

Vielleicht will er ja auch nicht ausgerechnet vor Hunderten Kaufbeurern begründen müssen, warum es keinen Zuschuss für das Stadion gibt und wartet vorher ab, was ihm Pschierer nach der Prüfung sagt.