Alex Barta redet Klartext zur DEL/Nationalmannschaft

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    • Alex Barta redet Klartext zur DEL/Nationalmannschaft

      Seit über zehn Jahren haben wir immer nur dieses eine Ziel: bloß nicht abzusteigen. Von der WM 2010 einmal abgesehen, hat sich im deutschen Eishockey nichts getan. Damals 2005 waren wir Achter in der Welt, jetzt sind wir noch schlechter. Und im A-Pool auch nur noch vertreten, weil der aufgestockt wurde.”

      Sie klingen frustriert.

      “Ja, bin ich zum Teil auch. Weil das deutsche Eishockey nicht besser wird. Als ich Profi wurde, waren 13 Ausländer erlaubt. Jetzt sind es immer noch neun. Nach fast 15 Jahren wurden das Kontingent gerade mal um vier Plätze reduziert. Neun Plätze sind für meinen Geschmack noch immer zu viel. Und bei den Top-Klubs sitzen zum Teil deutsche Nationalspieler auf der Tribüne. Wer diese Zustände schön redet, lügt sich doch selbst in die Tasche.”


      bz-berlin.de/berlin-sport/eisb…key-hat-sich-nichts-getan
      Let me tell you something you already know. The world ain't all sunshine and rainbows. It's a very mean and nasty place, and I don't care how tough you are, it will beat you to your knees and keep you there permanently if you let it. You, me, or nobody is gonna hit as hard as life. But it ain't about how hard you hit. It's about how hard you can get hit and keep moving forward; how much you can take and keep moving forward. That's how winning is done!
    • Wenn Alex Barta die Nordamerikahörigkeit des deutschen Eishockeys moniert, spricht er mir aus der Seele, aber das darf man hierzulande ja gar nicht laut aussprechen, ohne schief angeschaut zu werden. Anstatt sich die echten Errungenschaften aus Kanada und den USA zunutze zu machen, wird blindlings alles eins zu eins auf uns übertragen. Ohne Rücksicht auf die eigene Identität und ohne Rücksicht auf die deutschland- oder europatypischen Gegebenheiten und Bedürfnisse.
    • Das spiegelt genau den derzeitigen Zustand des Deutschen Eishockey wieder! ....zu viele Nordamerikaner die was zu sagen haben......!

      Aber das Ganze hat für mich eine gewisse Entwicklungstradition, die eigentlich aus den Clubs und leider auch von den Fans kommt!

      Waren in früheren Jahren nur 2 Ausländer erlaubt, so holte man (und diese bekam man dann auch) zwei wirkliche Granaten, von denen die eigenen deutschen Spieler lernen konnten. Die Entwicklung nach immer mehr Ausländern und anschließend natürlich als Folge eine Welle der Einbürgerungen ist eigentlich ganz einfach zu erklären. Clubs, die selbst wenig oder gar nicht ausgebildet haben brauchen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit sicher zu stellen, Spieler aus anderen Ländern, da diese zumeist preisgünstiger waren (speziell aus dem Ostblock), als gute deutsche Spieler. Die Clubverantwortlichen müssen natürlich immer auch nach dem Geld schauen und so hat sich dann auch nach dem Bosman Urteil eine Eigendynamik entwickelt, auch nicht zuletzt wegen der Eishockeyfans, die eben gerne auch nach klangvollen, ausländischen Namen rufen. Um also auch an diese ausländischen Spieler ran zu kommen braucht es aber auch ein Netzwerk über verlässliche Vermittler usw. Um dieses sicher zu stellen, haben die Clubverantwortlichen eben auch Manager und Trainer aus diesen Ländern bevorzugt um deren Kontakte nutzen zu können. Im Laufe der Jahre hat sich hier also eine Vielzahl von guten, ausländischen Trainern und Manager im deutschen Eishockey etabliert, die zunächst natürlich auch für ihre Arbeitgeber (also die Clubs) mit entsprechenden Erfolgen aufwarten konnten. Das dabei die eigene Ausbildung und die Perspektiven der eigenen deutschen Spieler drastisch darunter leiden mussten und natürlich auch immer noch darunter leiden, wurde bewusst oder unbewusst billigend in Kauf genommen. Die Folge daraus sind dann natürlich auch solche Erkenntnisse, wie uns der gute Herr Barta nun mitteilt.

      Bezeichnend für diese Entwicklung hat sich der Trainer aus Wolfsburg (Pavel Gross) in der EHN geäußert. Er sieht in Deutschland viele gute Spieler, aber keinen wirklichen Star mehr (auch nicht bei den ausländischen Spielern). In der Zwischenzeit haben wir mit der Vielzahl von ausländischen und eingedeutschten Spielern nicht mehr das Niveau, welches wir für eine international notwendige, sportliche Entwicklung bräuchten, damit wir auch mit unserer Nationalmannschaft, sowohl im Nachwuchs wie auch im Seniorenbereich mithalten könnten. Eishockey ist in Deutschland leider zu einer Randsportart verkommen, welche natürlich auch den Clubverantwortlichen die finanziellen Mittel nimmt, selber gut auszubilden und wirklich gute ausländische Spieler zu holen. Wenn wir so weiter machen, wird die Spirale in den nächsten Jahren weiter nach unten gehen und wie schon zu erkennen, werden uns Nationen wie Österreich udgl. langfristig überholen.

      Alle Verantwortlichen in den Ligenleitungen DEL und DEL2 aber auch der DEB und die Landesverbände würden gut daran tun, diese Entwicklung schleunigst umzukehren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Erste Ansätze sind zwar vom DEB geplant, trotz allem sind aber die diesbezüglichen Strukturen in den Clubs und eben im gesamten deutschen Eishockey so verfahren, dass nur ein wirklicher "Urknall" eine Trendwende einläuten könnte. Erst wenn alle wieder zur Ansicht und Einsicht gelangen, wir verkaufen alle das gleiche Produkt, kann sich was ändern. Erste Schritte wären da für mich die Reduzierung der ausländischen Spieler und die Festlegung einer vernünftigen Quote von eingebürgerten Ausländern. Wenn wir alle ehrlich sind, greifen die Einbürgerungen doch allesamt nur deshalb, weil man damit noch zusätzliche ausländische Spieler holen kann und somit einer eigenen und kostenintensiven Ausbildung aus dem Weg gehen möchte. Derlei Kurzsichtigkeit wird uns aber in den nächsten Jahren, wenn keine Trendwende erfolgt, viele Clubs bescheren, die von der Bildfläche verschwinden. Eishockey wird in Deutschland dann nur noch von ein paar wenigen Clubs betrieben werden können, die eben durch Großsponsoren am Leben gehalten werden. Eine Sportart, die zu Aussterben in Deutschland verurteilt ist, wenn keine wirklichen Entwicklungspläne gemacht werden. Es ist nicht mehr nur 5 vor 12 sondern bereits 5 nach 12, wenn sich Leute wie Herr Barta diesbezüglich so äußern.
    • Für mich wäre die Wiedereinführung von Auf- und Abstieg entscheidend und auch am wichtigsten. Jeder, dem ich erzähle, ach so, also auf- oder absteigen kann man da übrigens nicht, der langt sich an den Kopf!
      Aber das wird sowieso nicht wieder eingeführt werden. Gut, dann verfolge ich eben das Geschehen in der Schweiz (wo jetzt in der NL A der vor gar nicht allzu langer Zeit aufgestiegene Lausanne HC gegen Bern 2:1 in Führung gegangen ist) oder ich schaue nach Frankreich, wo in der Ligue Magnus der sportliche Aufsteiger (!) Lyon erfolgreich um den Klassenerhalt (!) gekämpft hat.
      Dass bei uns die Playoffs in der 2. Liga und der hintere Tabellenbereich der 1. Liga sportlich komplett witzlos ist dürfte das Interesse an der Sportart kaum fördern. Mal abgesehen davon, dass es schon prinzipiell (wie geschrieben) auf komplettes Unverständnis stößt, sobald ich das irgendwo erzähle.
    • Das sehen so ziemlich alle Eishockeyfans so, denen der Sport an sich wichtig ist und nicht nur die "Planungssicherheit" des eigenen Clubs.
      Let me tell you something you already know. The world ain't all sunshine and rainbows. It's a very mean and nasty place, and I don't care how tough you are, it will beat you to your knees and keep you there permanently if you let it. You, me, or nobody is gonna hit as hard as life. But it ain't about how hard you hit. It's about how hard you can get hit and keep moving forward; how much you can take and keep moving forward. That's how winning is done!
    • Jup. Seh ich auch so. Um die Sportart vor dem Untergang zu bewahren muss der Auf- und Abstieg wieder her. Allerdings geh ich ganz fest davon aus dass das nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Erstens ist es versprochen und zweitens setzt sich irgendwann das notwendige durch. Die Frage ist halt wann. Laut DEL Fahrplan in max. drei Jahren. Bin ja mal gespannt.
    • Glaube Auf- und Abstieg wird deshalb wieder eingeführt, weil man mit "Schwenningen" gesehen hat, dass ein "Einkaufen" auch nicht grad positiv in der Öffentlichkeit und öffentlichen Darstellung ankommt. Da nahezu alle Jahre von möglichen Pleiten gesprochen wird (Krefeld, auch schon mal Düsseldorf oder gar Köln) brauchen die Ligenmacher Möglichkeiten bei einem Ausstieg auffüllen zu können. Ein Auf- und Abstieg macht da die Sache sicher leichter und verkaufbarer als ein Einkaufen!

      Trotzdem sollte man nicht verkennen, dass diese möglichen Rückzugsaktionen (Pleiten) durchaus damit zu tun haben, dass wir durch die vielen ausländischen Spieler nicht mehr den "Normalverbraucher" erreichen und der Zuschauerstamm eher bei den eingefleischten Fans zu suchen ist. Medienwirksam wird das Ganze aber erst durch ein nationales Denken was sich dann eben eigentlich in erster Linie über die Nationalmannschaft erreichen lässt und hier liegt das Ganze ja auch im Argen, was eben mittlerweile auch verdiente Leute aus dem Eishockey sich trauen zu sagen.
    • Was ändert sich denn am Auf und Abstieg von der DEL 1 ? .. achja, man plant eine Relegation einzuführen .. ein hochgerüsteter DE-Club mit 9 Ausländern trifft dann auf einen DEL-2 Club der bis dahin wahrscheinlich nur noch 2 Ausländer einsetzen darf... sehr phantasievoll, aber der Pöbel hat seinen (theoretischen) Auf und Abstieg.. gefickt eingeschädelt...
    • Also Niklas, das Problem sehe ich da gar nicht! Ein "hochgerüsteter DEL1 Club" mit 9 Ausländern spielt dann wahrscheinlich gegen einen "hochgerüsteten DEL2 Club" der 2 - 4 Ausländer und 15 eingedeutschte Spieler am Start hat. Sozusagen dann "Kanada 1 b gegen Kanada 1 c" und wir Deutsche sollen uns die Sch..... anschauen, denn weder der eine oder der andere Club hat dann Spieler mit wirklich im Abstand zu den übrigen, hochklassigem Niveau. Die spielen leider in der Schweiz oder gar schon Österreich, Frankreich oder Dänemark.
    • Eine Aufstiegs- bzw. Abstiegsregel ist dringend notwendig, macht aber nur dann Sinn, wenn 1. und 2. Liga vergleichbare Bedingungen haben. Das gilt für alle Arten der Reglementierung von verschiedenen Spielergruppen (Ausländer, U23, Förderlizenzen). Eine Regelung für "eingedeutschte" Spieler halte ich für unmöglich. Die Spieler sind Deutsche, ohne Wenn und Aber. Unser Rechtssystem macht keine Unterschiede zwischen geborenen Deutschen, Deutschen über viele Generationen und Migranten, die Deutsche werden. Das ist auch gut so.

      Ein weiterer Schritt sind verlässliche Spielpläne, also nicht jedes Jahr eine neue Hauptrunden, Playoff- oder/und Playdownregelung.

      Ein weiterer Punkt ist die eher geringe Bedeutung der Hauptrunde für den Ausgang der Saison in spielerischer Hinsicht. Das mag im Einzelfall sicher weh tun (Beispiel Kaufbeuren), aber ein Team, dass in der Hauptrunde 44 Punkte mehr als ein anderes hat und trotzdem für die Abstiegsspiele genauso bei Null anfangen muss, fragt sich zurecht, was passiert hier. Ich finde K.O.-Spiele auch toll, aber beispielsweise beim Fußball sind sie in der Liga auch nicht notwendig, um Zuschauer zu locken. Der Fußball kompensiert allerdings das Fehlen von K.O.-Spielen in der Liga durch einen attraktiven Pokalwettbewerb und eine Mischung in den internationalen Wettbewerben.
    • Playoffs (oder Playdowns) gehören seit Jahrzehnten zum Eishockey und die Saison ist trotzdem spannend (wenn man nicht schon total abgeschlagen ist). Daran liegt die Misere des deutschen Eishockeys nicht. Die liegt an genau 2. Punkten meiner Meinung nach. 1. der unselige Vertrag mit Premiere damals, der Eishockey quasi für Nicht-Fans verschwinden hat lassen und Pay-TV damals exotisch war und 2. Die Abschaffung des Abstiegs. Erst danach kommt das mit den Ausländern.
      Let me tell you something you already know. The world ain't all sunshine and rainbows. It's a very mean and nasty place, and I don't care how tough you are, it will beat you to your knees and keep you there permanently if you let it. You, me, or nobody is gonna hit as hard as life. But it ain't about how hard you hit. It's about how hard you can get hit and keep moving forward; how much you can take and keep moving forward. That's how winning is done!
    • niklas schrieb:

      Was ändert sich denn am Auf und Abstieg von der DEL 1 ? .. achja, man plant eine Relegation einzuführen .. ein hochgerüsteter DE-Club mit 9 Ausländern trifft dann auf einen DEL-2 Club der bis dahin wahrscheinlich nur noch 2 Ausländer einsetzen darf... sehr phantasievoll, aber der Pöbel hat seinen (theoretischen) Auf und Abstieg.. gefickt eingeschädelt...

      Tja, was ändert sich wohl zwischen der DEL1 und DEL2?
      Ich denke es wird sich zum Beispiel folgendes ändern.
      1. DEL1 hat plötzlich eine Meisterschaft und nicht nur eine Ausspielgemeinschaft
      2. In der DEL2 geht es um was. Kein Mensch will diese Ananasliga
      3. In der DEL1 muss wieder etwas getan werden, denn plötzlich kann man absteigen (siehe Schwenningen, Augsburg , Straubing)
      4. Es gibt einen Kongurenzkampf zwischen den Ligen, denn jeder will hoch aber keiner runter

      Das Problem ist, einigen DEL1 Clubs geht die Düse, denn die können dann nicht mehr rumdümbeln wie bisher. Plötzlich muss man selbst ab Halbzeit der Hauptrunde noch was tun. Das kennen nämlich viele nicht mehr.