Rückblick und Ausblick

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    • Rückblick und Ausblick

      Es war eine schwere Geburt, aber der Klassenerhalt ist unter Dach und Fach. Das ist keine Selbstverständlichkeit in einer Liga, die sich sukzessive professionalisiert und auch in ihrer Leistungsdichte nach oben entwickelt. Trotzdem war es alles andere als ein einfaches Spieljahr. Legt man das Saisonziel, konkurrenzfähig zu sein und sich besser als im Jahr davor zu platzieren, zugrunde, bleibt ein zwiespältiges Gefühl. Auf Höhenflüge, die zwischenzeitlich neue Erwartungen weckten, folgten Durststrecken, die das Schlimmste befürchten ließen.

      Der ESV Kaufbeuren hat sich im Sommer 2015 neu aufgestellt. Die Gründung der Spielbetriebs GmbH und die Bestellung eines Geschäftsführers stellen Meilensteine in der Kaufbeurer Eishockeygeschichte dar. Der ESVK hat sich also ebenfalls auf den Weg der Professionalisierung gemacht, um zukunftsfähig zu sein und sich in der DEL2 fest zu etablieren. Da ist viel geschehen, doch alles kostet Zeit und Anstrengungen. Zudem ist die Konkurrenz nicht untätig. Den Gesellschaftern Thomas Hübner, Thomas Petrich, Werner Höbel und Karl-Heinz Kielhorn gilt höchster Respekt für ihre Tatkraft, ihren Einsatz und ihr finanzielles Engagement. Geschäftsführer Michael Kreitl hat den ESVK ebenfalls weitergebracht. Auch wenn die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Trainer Mike Muller in die Hose ging. Daraus muss man lernen.

      Die Mannschaft aber gab Rätsel auf. Bis Weihnachten lief vieles prächtig. Das sollten wir nicht vergessen. Wir schnupperten sogar am sechsten Platz. Nicht nur die drei begeisternden Abende gegen Ravensburg ließen das Herz höher schlagen. Da wurde starkes, mitreißendes Eishockey geboten und die Mannschaft spielte auf einem hohen Niveau. Dann kam der Einbruch mit einer grausamen Niederlageserie. Daran hatte auch das uns treu gebliebene Verletzungspech seinen Anteil. Der markante Bruch am Stephanstag und der folgende Durchhänger mit elf Spielverlusten in Folge lässt sich aber damit keineswegs erklären. Man kann verlieren. Man kann wiederholt verlieren. Man kann aber nicht elfmal am Stück verlieren und so mir nichts dir nichts vom Favoritenschreck zum Prügelknaben mutieren. Da hat etwas nicht gestimmt und der Strang, an dem alle ziehen, war nicht mehr zu erkennen. Das hätte uns beinahe das Genick gebrochen und es darf sich nicht wiederholen.

      Zum Glück wurde das Ruder noch einmal herumgerissen. Die Mannschaft hat sich nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit von Trainer Toni Krinner gefangen und trotz des deprimierenden Playdownverlusts gegen Freiburg die nervenaufreibende Serie gegen Heilbronn im siebten Spiel umgebogen. Das verdient Respekt. Nun aber muss man die Schwachpunkte benennen.

      1. Der ESVK braucht unbedingt wieder Kontinuität auf der Trainerposition, die zum Schleudersitz verkommen ist.
      2. Bei der Bildung der Mannschaft ist neben sportlichen Aspekten auch auf ein charakterlich harmonierendes Team zu achten.
      3. Die Spieler sind mündige Menschen mit eigener Meinung. Persönliche Empfindlichkeiten müssen aber eindeutig hinter dem Wohl des Ganzen zurückstehen.
      4. Wir brauchen echte Leitwölfe mit Routine und Führungsqualitäten.
      5. Die vier Ausländer sind Kernpunkt der Kaderplanung. Gerade ein Low-Budget-Verein ist auf Volltreffer angewiesen, was kein Widerspruch sein muss, sondern ein gutes Netzwerk und ein gutes Scouting voraussetzt.
      6. Die jungen Spieler müssen konsequent gefördert und eingesetzt und in ein ausgewogenes Mannschaftsgefüge eingebaut werden.
      7. Großer Wert ist auf eine deutliche Verbesserung der Über- und Unterzahl zu legen.
      8. Unsere Bilanz in der Verlängerung ist haarsträubend, was nicht zuletzt auch eine Mentalitätssache darstellt. Auch in der Overtime haben wir die Preplayoffs verloren.
      9. Der ESVK hat zu allen Zeiten von seiner Kampfkraft gelebt. Trotzdem muss gesteigerter Wert auf eine erhöhte Spielstärke gelegt werden. Sonst sind wir für die Gegner viel zu leicht auszurechnen.
      10. Man sollte darüber nachdenken, die Durchschlagskraft der Offensive zu erhöhen, indem man drei ausländische Stürmer holt (gute Verteidiger mit deutschem Pass kosten, ich weiß).
      11. Wir brauchen Spieler, die sich für den Traditionsverein ESVK und dessen begeisterungsfähige Anhänger zerreißen.

      Das neue Stadion ist ein Faustpfand. Die Kooperation mit Ingolstadt bringt uns voran. Die Fans stehen treu zum Verein. Unsere Gesellschafter besitzen Tatkraft. Der neue Trainer gibt Anlass zur Hoffnung. Die Nachwuchsmannschaften haben hervorragende Leistungen gebracht. Darauf lässt sich aufbauen. Auch wenn ein Haufen Arbeit vor den Verantwortlichen liegt. Auf ein Neues. Der ESVK ist unser Verein.
    • Die Tabelle vor und nach der angekündigten Vertragsverlängerung mit Muller (vor 23.12.15 und danach), belegt mehr als deutlich, dass die Tatsache der frühen Vertragsverlängerung mit dem Trainer
      DER Knackpunkt dieser Saison war.

      Tabelle am 23.12.15:

      Platz Mannschaft Spiele g v Tordifferenz Punkte
      1. F.P. Bremerhaven 29 24 5 45 67
      2. Bietigheim Steelers 28 20 8 41 59
      3. Kassel Huskies 29 20 9 20 54
      4. Ravensb. Towerstars 29 19 10 27 51
      5. Löwen Frankfurt 29 16 13 23 51
      6. EC RT Bad Nauheim 29 15 14 -6 48
      7. Dresdner Eislöwen 30 14 16 5 44
      8. ESV Kaufbeuren 29 13 16 2 44
      9. Starbulls Rosenheim 29 14 15 -13 43
      10. SC Riessersee 29 14 15 -8 42
      11. Eispiraten Crimmit. 30 10 20 -20 33
      12. Lausitzer Füchse 30 10 20 -38 31
      13. EHC Freiburg 29 8 21 -34 25
      14. Heilbronner Falken 29 7 22 -44 20



      Tabelle vom 24.12.15 bis Ende der Hauptrunde:

      Platz Mannschaft Spiele g v Tordifferenz Punkte
      1. Bietigheim Steelers 24 17 7 36 52
      2. F.P. Bremerhaven 23 14 9 23 44
      3. Dresdner Eislöwen 22 15 7 24 42
      4. Ravensb.Towerstars 23 15 8 12 41
      5. EC RTBad Nauheim 23 13 10 6 40
      6. Löwen Frankfurt 23 13 10 12 38
      7. Kassel Huskies 23 11 12 17 38
      8. Starbulls Rosenheim 23 13 10 5 37
      9. Eispiraten Crimmit. 22 11 11 -10 33
      10. EHC Freiburg 23 10 13 -17 30
      11. Lausitzer Füchse 22 10 12 -7 29
      12. SC Riessersee 23 9 14 -3 28
      13. Heilbronner Falken 23 6 17 -50 16
      14. ESV Kaufbeuren 23 3 20 -48 12

      Das zeigt auch, dass wir NICHT gegen ein abgeschlagenes Team aus Heilbronn um den Abstieg gekämpft haben, wie vielfach polemisch argumentiert wurde. Sondern,
      dass HN und der ESV beide in der zweiten Saisonhälfte von allen anderen abgehängt wurden und sich wieder mal die beiden mit Abstand schwächsten Teams
      der Liga gegenüberstanden, von denen eigentlich keines der beiden Teams in dieser zweiten Saisonhälfte in der DEL2 wirklich konkurrenzfähig war.
      Umso mehr ein Lob und herzliches Dankeschön an Toni Krinner und auch einen Großteil des Teams diesen Karren noch aus dem Dreck gezogen zu haben.

      Den Zusammenhang mit der Trainerverlängerung und was danach in/mit der Mannschaft passiert ist, müssen die Verantwortlichen aus meiner Sicht aber unbedingt aufarbeiten und ohne Rücksicht
      auf Personen und Vertragslaufzeiten Konsequenzen ziehen, um glaubwürdig zu bleiben und wirklich in eine bessere Zukunft zu starten.
    • Ich denke, daß wir auf einem ganz guten Weg sind. Und dieser Weg wird auch bald wieder sportlichen Erfolg bringen.

      Trotz allem Ärger gab es viele positive Aspekte in dieser Saison wie z.B.
      • die gelungene Kooperation mit Ingolstadt
      • Wir hatten immer ausreichend Spieler zur Verfügung
      • Zuschauerschnitt erreicht + 8 zusätzliche Heimspiele
      • Marketing, Merchandising, Internetwerbung usw. läuft immer besser
      • viele kleine Verbesserungen wie z.B. bei Gastronomie usw.
      Ich glaube schon daß wir auf dem richtigen Wege sind, wenn's auch ein steiniger ist !
      Außerdem haben wir mit Krinner jetzt wirklich einen guten Trainer an der Bande, der jetzt von Anfang
      an gemeinsam mit Kreitl die Saison planen kann.

      Deshalb bin ich zuversichtlich, daß es zwar langsam, aber stetig aufwärts geht!
      Ich denke auch, daß schon aufgrund der Aussicht auf das neue Stadion, man für die nächste Saison
      große Anstrengungen unternehmen wird, um nächste Saison nicht in Absteigsgefahr zu kommen !
      Zitat:
      Von reiner C-Wert-Arithmetik zwecks guter Sicht hält Architekt Schlenker, der schon viele Stadien besucht hat, nichts.
      Viel dramatischer für den subjektiven Seheindruck sei es, wenn man zwischen den Köpfen hindurch,
      also beim Blick über den Schulterbereich der Vorderleute, die Bande nicht sehen könne.